DaZ-Zentrum: Deutsch als Zweitsprache

Was ist das DaZ-Zentrum?

 

Seit dem 01.08.2016 ist die Utholm-Schule DaZ-Zentrum. Kinder, deren Herkunftssprache nicht Deutsch ist, besuchen den Unterricht der DaZ-Basis-Stufe (Stufe I).

Der Zuständigkeitsbereich der Utholm-Schule umfasst neben Lernenden aus dem Einzugsbereich St. Peter-Ording auch Kinder der anderen Eiderstedter Grundschulen:

  • Schule am Ostertor, Tönning
  • Theodor-Mommsen-Schule Garding mit Außenstelle Tetenbüll
  •  GS Witzwort

 

Die DaZ-Basis-Klasse der Utholm-Schule steht den DaZ-Kindern täglich 5 Stunden zur Verfügung. Hier werden sie so lange umfangreich beschult, bis ihre Sprachkompetenz in Deutsch sie dazu befähigt, dem Regelunterricht in vielen Teilen folgen zu können. Ist dieses Ziel erreicht (in der Regel nach ein bis drei Jahren) und die Lernenden besitzen einen ausreichend großen Wortschatz und sprachliche Grundfertigkeiten, so wechseln sie in die sogenannte Aufbaustufe (Stufe II) und somit gegebenenfalls an ihre Stammschule (örtlich zuständige Schule). Grundsätzlich besteht nach dem Besuch der DaZ-Basis-Stufe freie Schulwahl. Die Übernahme der Fahrtkosten ist jedoch jeweils nur zur wohnortnächsten Schule gewährleistet.

 

Ebenfalls in der Aufbaustufe (Stufe II) werden Schülerinnen und Schüler der Utholm-Schule mit mindestens einem Elternteil mit nicht-deutscher Herkunftssprache beschult.

 

Der Umfang der sprachlichen Förderung in der Aufbaustufe umfasst zwei Wochenstunden und kann auch im Sinne von Forderstunden die Leistungen mehrsprachiger Lernenden dem Bewertungssystem der Schule gegenüber transparenter offenlegen. Zunächst mögliche Nachteile einer Mehrsprachigkeit (zeitaufwändiges Umdenken in die andere Sprache, fehlende Ausdrucksfähigkeit) sollen ausgeglichen werden. Die sprachliche Förderung der Stufe II findet möglichst in Randstunden statt, damit der Regelunterricht nicht versäumt wird.

 

Unter der Bezeichnung Integrationsstufe (Stufe III) werden Schülerinnen und Schüler geführt, die bei vollständiger Integration in den Regelunterricht aufgrund sehr guter Sprachkompetenz und/oder sehr guter schulischer Leistungen keine sprachlichen Förderstunden bekommen, jedoch mindestens einen Elternteil mit nicht-deutscher Herkunftssprache haben.

 

Die Kinder der Basis-Stufe (Stufe I) nehmen neben dem Unterricht der DaZ-Klasse, wenn möglich, bereits am Sport-, Musik- und Kunstunterricht sowie bei genügend Schulerfahrung oder Vorkenntnissen auch am Mathematik- und Englischunterricht der Regelklassen teil. Hierzu werden die Schülerinnen und Schüler einer Regelklasse zugeordnet, so dass neben den DaZ-Lehrkräften bereits eine Klassenlehrkraft mitverantwortlich ist. Diese Zuordnung und Teilintegration in den Regelklassen hilft vor allem in Bezug auf die Leistungsbewertung der Lernenden, regelt weiterhin die Zuordnung in Vertretungssituationen oder bei Schulveranstaltungen und gewährleistet den Kontakt zu Gleichaltrigen. Insbesondere klasseninterne Vorhaben und sportliches Miteinander sind neben dem gemeinsamen Musizieren und künstlerischen Tätigkeiten wichtige Bausteine dieser Teilintegration. Für jedes Kind wird demzufolge ein eigener Stundenplan erstellt.

 

Um das Ziel der möglichst frühen Teilintegration zu erreichen, finden im DaZ-Unterricht auch Elemente des Mathematik- und Sachunterrichtes ihren Platz. Sowohl grundlegende Themen, die zunächst dem Ziel dienen sich in Alltagssituationen verständigen zu können, als auch weiterführende Themen können von der DaZ-Lehrkraft aufgegriffen werden. Eine Sprachstandsermittlung erfolgt dabei durch Auswertung der schulischen Alltagshandlungen der Kinder, Schreib- und Leseproben und durch in den Unterricht eingebettete Aufgabenstellungen.

 

Die Lehrkraft unterstützt die Lernenden darin, die sprachlichen Anforderungen der einzelnen Fächer zu bewältigen und zielt somit auf den Gebrauch der Bildungssprache und den Aufbau bzw. die Erweiterung bildungssprachlicher Kompetenzen ab.

 

Zur Unterstützung der Schulen bei der inhaltlichen Umsetzung der Vorgaben des Landeskonzeptes zur Sprachbildung für Schülerinnen und Schüler nicht deutscher Herkunftssprache übernimmt die DaZ-Koordinatorin Merle Noack der Utholm-Schule folgende Aufgabenbereiche:

·  Auf- und Ausbau des DaZ-Zentrums,

·  die Organisation des DaZ-Unterrichtes,

·  Beratung der Schulen zu den Verfahrensabläufen zur Anmeldung der Kinder in der Regelschule und im DaZ-Zentrum,

·  Hilfe bei der Aufnahme der Beschulung für die betroffenen Kinder und Bertung der Eltern,

·  die Unterstützung der Schulen bei der sozialen Integration,

·  Ansprechpartner für die DaZ-Beauftragten der umliegenden Schulen,

·  die Beratung der beteiligten Schulen, Kitas und Eltern,

·  Beratung von Lehrkräften in Fragen der Beschulung von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache

·  Sprachstandsermittlungen – Stundenzuweisungen

·  Schullaufbahnberatung

·  Mitarbeit beim Aufbau von Sprachbildungsnetzwerken

·   Zusammenarbeit mit dem Kreisfachberater

 

Die DaZ-Lehrkräfte des DaZ-Zentrums (Stufe I und II) treffen sich mindestens einmal pro Monat zur DaZ-Runde, um Absprachen zu treffen und sich auszutauschen.

 

Die Leistungsbewertung von DaZ-Lernenden der Stufe I und II obliegt speziellen Bestimmungen im Blick auf Leistungsmessung, Leistungsbewertung und –beschreibung sowie Zeugniserteilung (siehe Erlass).

 

Koordinatorin: Fr. Noack

Telefon: 04863 – 9146

DaZ-Beauftragte und Koordinatorin für Eiderstedter Grundschulen

 

Weitere Infos: 

http://www.buergerschule-husum.lernnetz.de/daz-zentrum.html

 

Literaturhinweise:

Schulämter der Kreise Schleswig-Flensburg und Nordfriesland: Hinweise. Deutsch als Zweitsprache (DaZ), Januar 2016

Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH): Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache für die Primarstufe zur Beobachtung von Kompetenz und Kompetenzzuwachs im deutschen als Zweitsprache. Erprobungsfassung 2010

 

Ministerium für Bildung und Frauen des Landes Schleswig-Holstein: Curriculare Grundlagen. Deutsch als Zweitsprache. 2009